Frage:
Wie organisiere ich am besten einen Australienaufenthalt für ein Jahr one Organisation? Was muss ich beachten?
Jessica Z
2007-01-29 06:02:02 UTC
Ich plane, nach dem Abitur einen Australienaufenthalt mit Work & Travel über ein Jahr zu machen. Wie organisiert man das am besten? Ist es empfehlenswert, es ohne Organisation zu machen? Worauf muss ich vor und bei der Reise achten? Was ist in Australien sehenswert? Bitte helft mir!! Dankeschön im Voraus!
Zwei antworten:
worldsucks
2007-01-29 09:34:11 UTC
hallo,



so ein australienaufenthalt ist auf jeden fall auch ohne organisation machbar - ich hab das selbst im jahr 2003 erfahren dürfen :-) so eine organisation hat natürlich vorteile, aber ob es unbedingt sein muss, weiss ich nicht. die sammeln z.b. die post für dich und leiten sie an dich weiter, bieten flüge und unterkünfte an, sind dir bei der jobsuche "behilflich" (was nicht heisst, dass sie dir jobs vermitteln! die erklären dir einfach wo du am besten was finden könntest - und an diese infos kommst du auch so ran!).



zur organisation deiner reise:



working-holiday-visum beantragen ist klar, ohne gehts nicht bzw. gibt es im günstigsten fall einfach keinen job im dümmsten fall mächtig ärger (wenn dich doch jemand anstellen sollte und eine kontrolle durchgeführt wird - wird sehr gern bei fruitpicking jobs gemacht).



bei der konkreten planung hängt es natürlich davon ab, was du sehen möchtest und wo du wie lange bleiben willst. nachdem du ein ganzes jahr dort bis, empfiehlt es sich evtl. den australischen sommer im süden zu verbringen und den australischen winter im norden, da es im norden auch im winter noch angenehm war ist (aber natürlich auch regnerisch, feucht, schwül). aber das kommt eben auf deine vorlieben an, kann ja auch sein, dass du es gerne kühl magst.



möchtest du das ganze land bereisen oder dich "nur" auf die ostküste (bzw. von melbourne bis darwin) beschränken?! willst du ins "red centre", willst du in den westen?! das sind alles fragen die du für dich klären musst.



sehenswürdigkeiten gibt es ohne ende in australien.... sydney alleine ist für mich persönlich eine einzige sehenswürdigkeit (die menschen, die stadt, das flair). da gibts aber natürlich auch die state opera, den "kleiderbügel", die blue mountains, ... jede stadt hat ihre sehenswürdigkeiten!



wenn du auf natur stehst, sollte der ayers rock auf jeden fall mit drin sein (mind. eine woche dafür einplanen, dann passt auch ein ausflug in den kakadoo national park mit ins programm). die blue mountains bei sydney sollten dann auch unbedingt abgehakt werden, fraser island ist dann auch ein muss. genauso vielleicht ein ausflug nach tasmanien...



wie du siehst, australien ist das land der unbegrenzten möglichkeiten ;-) ein jahr reicht gerade so um ein bisschen was gesehen zu haben :-)



was sonst noch wichtig wäre: richte dir nach möglichkeit ein konto bei der deutschen bank ein, kostet zwar ein paar euro kontoführungsgebühr im monat, aber die haben einen kooperationsvertrag mit der westpac-bank in australien, d.h. du kannst an den automaten dort kostenlos geld von deinem konto in deutschland abheben. gerade für die zeiten wo du vielleicht keinen job hast, ist das gar nicht verkehrt und spart einiges an gebühren. die westpac findest du in australien genausooft wie hier die sparkasse.



kreditkarte ist natürlich auch recht sinnvoll, gerade wenn du mal innerländische flüge buchen willst oder bustickets usw. bezahlen möchtest.



apropo busticket: mit greyhound lässt sich das land recht gut erkunden, ausser du möchtest selbst fahren (bei einem jahr auf jeden fall ein auto kaufen!). greyhound bietet diverse "touren" an, z.b. einen east-coust-pass. da kannst du die gesamte ostküste entlangfahren (oneway) und überall aussteigen wo du möchtest. reservierung ist total easy und die preise sind echt in ordnung.



zur fortbewegung kannst du dir aber natürlich auch ein auto zulegen, ist wie gesagt günstiger als ein mietwagen. beim kauf ist versicherung und steuer gleich mit erledigt, musst du also nichts mehr machen. ausserdem hängen in jedem backpackers am schwarzen brett zettel aus auf denen "lifts" angeboten und gesucht werden. es ist also auch gut möglich als mitfahrer gegen spritgeld mitzufahren (internationalen führerschein nicht vergessen!).



zu den jobs: in den grossstädten gibt es immer backpackerzeitschriften, da findest du stellenangebote ohne ende. in den typischen fruitpickingorten vermitteln die backpackers auch direkt jobs - und da kriegst du zu den entsprechenden erntezeiten eigentlich immer was. ist zwar ein knochenjob, wird aber auch gut bezahlt. sonst lohnt sich auch immer ein blick in die tageszeitungen, haben die backpackers eigentlich auch kostenlos vorrätig.



zu den backpackers (also die unterkünfte): es lohnt sich durchaus mitglied im jugendherbergsverein zu sein oder in australien mitglied zu werden. da gibts immer wieder rabatte, nicht nur auf die zimmer sondern teilweise auch für eintrittspreise bei irgendwelchen sehenswürdigkeiten. die backpackers kannst du eigentlich immer dann buchen, wenn du weisst wo du als nächstes hin willst, platz findet man immer irgendwo. WICHTIG: wenn du weisst wo du landest (wahrscheinlich sydney, oder?!), dann buch schon von deutschland aus für die ersten nächte ein backpackers. das erspart dir den ärger mit der sucherei und du hast für die ersten nächte erstmal ein schönes plätzchen. teilweise bieten die backpackers kostenlosen flughafentransfer an, d.h. die holen dich am flughafen ab wenn du ihnen die flugnummer und ankunftszeit gibts. sonst stehen am flughafen aber auch immer sammeltaxis mit denen du für ca. 10AUD in die city kommst und die schmeissen dich direkt vor deinem backpackers raus!



flug nach australien: jenachdem von wo du startest, haben emirates eigentlich immer sehr gute angebote. die haben auch spezielle jugendtarife, die musst du aber in einem reisebüro erfragen (am besten eines, das sich auf australien spezialisiert hat), da die so nicht im internet angeboten werden (oder nicht immer - kommt eben auf die seite an auf der du suchst).



reiseliteratur: es führt kein weg am lonely planet vorbei. hat zwar seinen preis, aber dafür bist du damit auf jeden fall für alle eventualitäten gerüstet! in diesem ding findest du infos über wirklich jedes kaff mit angaben zu unterkünften, internetcafes, futterstationen... und alles für jede preisklasse von low-budget bis luxusgöre. das ding solltest du dir also auf jeden fall auch schon hier kaufen!



tja, ich könnte jetzt noch ewig weiterschreiben... ich kann dir an dieser stelle auf jeden fall mal noch eine seite empfehlen: www.reisebine.de - da ist ein forum mit dabei, in dem die meisten deiner fragen beantwortet werden dürften. da sind sehr kompetente leute dabei und man kann alles fragen ohne blöd angemacht zu werden ;-)



wenn du möchtest kannst du dich auch gerne bei mir melden wenn du noch konkrete fragen hast oder weitergehende infos haben möchtest. wie gesagt, ich war da selbst für ein jahr und kann daher vielleicht ein bisschen nachvollziehen, welche gedanken du dir jetzt gerade machst.



im endeffekt bleibt mir nur noch zu sagen: no worries! das wird von ganz alleine und ich bin mir sicher, dass es für dich ein absolut geiles jahr wird - und dabei wünsch ich dir schon jetzt extrem viel spass!!!



viele grüsse

worldsucks





p.s. sorry für die lange antwort
Yigga
2007-01-29 15:11:31 UTC
Deine Reise soll unter dem Motto "Travel & Work" stehen. Daran sieht man doch schon, dass du dich dort vor Ort finanzieren willst, indem du einer Arbeit nachgehst. In Australien ist es vom Prinzip her auch nicht anders, als in Deutschland. Du kannst nicht einfach irgendwo hinreisen und arbeiten - außer "schwarz" natürlich und wenn das rauskommt, ist die K.acke am Dampfen. Du brauchst das sogenannte „Working Holiday Visum“ (WHV) und dafür gibt es folgende Richtlinien:

• eine Altersbegrenzung von 18-30/35 Jahre

• die Antragsteller dürfen nicht von Kindern begleitet werden, bzw. müssen kinderlos sein

• die Dauer der WHV ist auf ein Jahr begrenzt.

• für Praktika in qualifizierten Arbeitsbereichen gibt es gesonderte länderspezifische Regelungen, da der Sinn hinter den WHV eigentlich das Reisen sein soll und das Arbeiten nur zur „ergänzenden Finanzierung“ genutzt werden sollte

• ein Grundkapital ist verpflichtend: Der Nachweis von 2000 bis zu 3000 Euro auf dem Konto ist Pflicht (das kann selbstverständlich auch geliehen sein)



Das WHV wird nur einmalig vergeben, die zwischenzeitige Aus- und Einreise ist gestattet, der Arbeitgeber muss mindestens einmal gewechselt werden (nicht über ein halbes Jahr den gleichen Job). Die Einmaligkeit dieses Abkommens wurde inzwischen aufgeweicht: Sofern innerhalb des ersten Aufenthaltes mindestens drei Monate im ländlichen Australien in der Landwirtschaft gearbeitet wurde, wird das Working-Holiday-Visum nun auch ein zweites Mal gewährt.



Was du bei dem Ganzen bedenken solltest, ist, dass es sich um klassische, gering bezahlte Aushilfsjobs handelt, die zu Teilen auch körperlich anstrengend sein können: Neben den für Australien z.B. klassischen Jobs während der Erntezeit gibt es auch die Möglichkeit zu Kellnern, Nachtwachen/ Rezeptionsarbeit in Hostels zu machen, in Souvenirläden mitzuarbeiten und vieles mehr.



Ein halbes Jahr vor Antritt der Reise solltest du das Working-Holiday-Visum beantragen. Nicht nur die Bearbeitungszeit kann sich in die Länge ziehen; es gibt auch Länder in denen die WHV kontingentiert und deswegen schnell ausgeschöpft sind. Dafür brauchst du einen noch mind. 12 Monate gültigen Pass (die Ausstellung eines Reisepasses braucht bis zu sechs Wochen). Neben Flugtickets und Impfungen benötigst du unbedingt eine Reiseversicherung, falls dir was passiert.



Dann noch folgende Tips: stell einen Antrag bei der Post, richte dir ein Konto, welches günstige Tarife für Transaktionen im Ausland hat, spar dir einen Puffer für Notfälle an und melde den ganzen für einen Auslandsaufenthalt unnötigen Kram ab (Handyvertrag, GEZ, Zeitungsabos, Bahncard etc.).



Zur Frage, ob du eine Organisation in Anspruch nehmen solltest: das ist ganz individuell. Für den einen ist das Ankommen und Orientieren in dem Land sehr viel leichter mit einer Organisation, als wenn er es hätte selbst organisieren müssen. Du musst für dich entscheiden, was dir besser passt. Womit fühlst du dich sicherer, hast du viel Zeit zur selbständigen Vorbereitung, oder eher wenig?



Bestell dir doch den Katalog, dann kannst du ganz in Ruhe entscheiden... http://www.travelworks.de/katalog.php?3



Gott sei Dank gibt es sooo viele Infos auch im Internet, wo du dich schlau machen kannst. Ich wünsche dir auf jeden Fall wahnsinnig viel Spaß und Erfolg und auch gute Nerven, denn nicht alles ist planbar aber das wird eine Lebenserfahrung für dich, die du später niemals missen wollen wirst...



LG! :-)


Dieser Inhalt wurde ursprünglich auf Y! Answers veröffentlicht, einer Q&A-Website, die 2021 eingestellt wurde.
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